Was Resilienz mit Erfolg zu tun hat

Was Resilienz mit Erfolg zu tun hatDer Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Werkstoffkunde: Flexible Materialen, die nach Einwirkung von außen wieder in ihre Ausgangsform zurückkehren, werden als resilient bezeichnet. Übertragen auf die Psychologie bezeichnet Resilienz die seelische Widerstandsfähigkeit und damit die Gabe, privat und beruflich Krisen zu bewältigen, ohne psychischen Schaden davonzutragen.

Wer die Widrigkeiten des Lebens oder besonders stressige Zeiten übersteht, wie z. B. Zeitdruck auf der Arbeit, Kündigungen, Trennungen oder Streit in der Familie, der ist nicht nur widerstandsfähig. Resiliente Menschen zeichnet auch aus, dass sie an Krisen sogar wachsen.

Die Grundsteine für die seelische Widerstandsfähigkeit werden in den frühen Kindheitsjahren gelegt. Das erklärt auch, warum bestimmte Menschen resilienter sind als andere. Dennoch ist es möglich, als Erwachsener aktiv an seiner seelischen Widerstandskraft erfolgreich zu arbeiten, denn Resilienz ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann.

Aus der Resilienz-Forschung wissen wir, dass resiliente Menschen über bestimmte Eigenschaften verfügen, die ihre seelische Widerstandskraft ausmachen. Das sind Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung.

Resilienz bedeutet jedoch nicht Abstumpfung.

Es geht nicht darum, sich mehr Arbeit aufzuhalsen und noch länger durchzuhalten, sich nichts anmerken zu lassen oder jedes Problem alleine zu lösen. Das macht nicht widerstandsfähiger, sondern führt zu Überforderung. Der Weg zur Resilienz ist viel mehr Erholung. Es geht darum, verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen, denn die Resilienz“muskeln“ brauchen Erholung, um zu wachsen.

Geringeres Arbeitspensum, weniger Erfolgsdruck, mehr Pausen und auch mal „Nein“ zu einer zusätzlichen Aufgabe sagen. Das erfordert allerdings Mut und Selbstbewusstsein. Um für schwere Zeiten gewappnet zu sein, ist es wichtig, dass die guten Phasen im Leben sinnvoll zu nutzen. Hier gilt es, Kraft zu tanken, die schönen Momente im Leben zu genießen und ohne den Druck von Krisen freiwillig bewusst an seiner Persönlichkeit zu arbeiten.

Schauen wir uns die einzelnen Eigenschaften an und welche Möglichkeiten der Beeinflussung es gibt.

Akzeptanz: Resiliente Menschen entwickeln keine inneren Widerstände, sondern können annehmen, was ihnen widerfahren ist und sehen Probleme und Krisen als einen Teil des Lebens an.

Optimismus: Eine positive Perspektive macht Menschen zuversichtlich und widerstandsfähig. „Es wird sich schon noch zum Guten wenden“ – so lautet z. B. ein optimistischer Gedanke eines resilienten Menschen.

Selbstwirksamkeit: Der Glaube an oder auch das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen ist ein wichtiger Grundstein für seelische Widerstandsfähigkeit. Resiliente Menschen sind sich sicher, dass sie Krisen und Probleme selbstständig bewältigen und lösen können.

Eigenverantwortung: Resiliente Menschen sind bereit, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, anstatt sich als Opfer der Umstände zu sehen. Sie bemühen sich, jegliche Probleme eigenverantwortlich zu lösen, auch wenn sie sie nicht unmittelbar verursacht haben.

Netzwerkorientierung: Freundschaften geben in Krisen Kraft. Resiliente Menschen bauen rechtzeitig soziale Beziehungen auf und nehmen Unterstützung und Hilfe in schweren Zeiten offen an.

Lösungsorientierung: In jeder Krise offenbaren sich in der Regel auch Wege, die uns helfen, gestärkter daraus hervorzugehen und etwas aus ihnen zu lernen. Resiliente Menschen orientieren sich nicht an Problemen, sondern an Lösungen und versuchen diese umzusetzen.

Hier sind drei praktische Tipps, mit denen Sie Ihre Resilienz stärken können.

1. Akzeptieren Sie, dass das Leben einem ständigen Wandel unterliegt und dass Krisen eine Notwendigkeit für Wachstum sind.
Wenn wir verstehen, dass das Leben ein Auf und Ab ist, dass es leichte Zeiten und auch schwere Zeiten gibt, können wir eine akzeptierende Haltung einnehmen, ohne in negative Gedanken und Gefühle zu versinken. Um schwierige Zeiten gut zu überstehen, ist Meditation sehr hilfreich.

2. Glauben Sie an Ihre Fähigkeiten
Sie sollten sich immer Ihrer Stärken bewusst sein. Unsichere Menschen mit wenig Selbstwertgefühl konzentrieren sich vor allem auf ihre Schwächen, was dann kontraproduktiv ist, wenn man die Schwächen nicht behebt. In den guten Zeiten sollte man sich darum kümmern, die Schwächen zu beheben, um besser durch die schweren Zeiten zu kommen und sich dann auf die Stärken zu berufen. Das hilft, zuversichtlich zu bleiben.

Wichtig ist zudem, dass Sie lernen, Ihre eigene Realität bewusst zu kreieren und zu erkennen, dass Sie immer zu 100 Prozent die Verantwortung für alles haben, was Ihnen widerfährt und was sich in Ihrem Umfeld abspielt. Dazu mehr in anderen Beiträgen.

3. Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihre Probleme zu lösen und Hilfe anzunehmen
Scheuen Sie sich nicht, in schwierigen Zeiten andere Menschen um Hilfe zu bitten. Das können Freunde, Familie, der Partner oder ein Coach sein. Vielleicht war einer davon schon in einer ähnlichen Lage. Nehmen Sie die angebotene Hilfe an. In sehr schwerwiegenden Fällen kann professionelle Hilfe die Lösung für Sie sein. Dabei ist es grundsätzlich wichtig, lösungsorientiert zu sein und nicht problemorientiert zu agieren.

Lösungsorientierte Menschen stellen sich die Frage: “Wie kann ich das umsetzen?“ Problemorientierte Menschen suchen nach Gründen, warum sie etwas nicht umsetzen können, weil sie eigentlich gar nichts umsetzen wollen. Sie wollen eigentlich nur jammern.

Oder aber sie erwarten, dass die Lösung von außen kommt, weil sie selbst nicht an sich arbeiten wollen.

Resilienz ist daher ein weiterer Baustein für den Erfolg in unserem Leben, denn wenn wir uns bei den kleinen oder größeren Widrigkeiten des Lebens aus der Bahn werfen lassen, egal, ob sich das auf das Private oder das Berufliche bezieht, werden wir uns unnötig lange mit unseren Problemen beschäftigen und zu wenig daraus lernen, um es beim nächsten Mal besser machen zu können.

Die meisten Menschen sind zu viel im Kopf und zu wenig in ihrem Herzen.

Als wir noch klein waren, kannten wir dieses Phänomen nicht, daher haben wir hier in der Regel die schnellsten Fortschritte zu verzeichnen. Kleine Kinder, die laufen lernen wollen, stört es nicht, wenn sie immer wieder hinfallen. Sie haben ihr Ziel im Kopf und fokussieren sich genau darauf. Sie denken nicht darüber nach, was die Eltern, die Nachbarn oder das weitere Umfeld von ihnen denken könnten. Sie verfolgen ihr Ziel beharrlich und erreichen es auch.

Genauso sollten wir es in allen Bereichen unseres Lebens wieder tun: Das Ziel im Auge behalten, und wenn wir hinfallen, wieder aufstehen, kurz schütteln, weitergehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert