Weshalb Sie Ihre Intuition brauchen

Weshalb Sie Ihre Intuition brauchenSie müssen jeden Tag, jede Stunde Ihres Lebens Entscheidungen treffen, wobei die Entscheidungen sich deutlich unterscheiden, was die Wichtigkeit angeht. Mitunter wird Ihnen nicht mal bewusst sein, dass Sie eine Entscheidung treffen. Die Frage ist nur: Wer trifft Ihre Entscheidungen? Kopf, Bauch oder Ego?

Wenn Sie morgens aufstehen, um in die Arbeit zu fahren, treffen Sie eine Entscheidung, denn Sie könnten ebenfalls im Bett liegen bleiben. Moment mal, werden Sie vielleicht sagen, ich kann doch nicht liegen bleiben, ich muss ja in die Arbeit. Nein, müssen Sie nicht. Sie haben eine Wahl: Sie können aufstehen und zur Arbeit fahren, Sie können aber auch im Bett liegen bleiben. Dass Sie die Konsequenzen Ihres Handelns zu tragen haben, ist schon klar, dennoch haben Sie die Wahl. Immer. Alternativlos ist ein Wort, das lediglich von unserer Kanzlerin fälschlicherweise erfunden wurde.

Wenn Sie also hunderte Male in der Woche Entscheidungen zu treffen haben, so wäre es günstig, wenn Sie auch die richtigen Entscheidungen treffen – und zwar die, die Ihnen auch noch mittel-bis langfristig gut tun. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Möglicherweise tut es Ihnen jetzt gut, im Bett liegen zu bleiben, aber der Ärger der Kollegen oder des Chefs wiegt womöglich schwerer als Ihr kurzfristiges Vergnügen.

Es gibt Menschen, die tun sich sehr leicht mit Entscheidungen. Mit traumwandlerischer Sicherheit gehen sie durchs Leben, sie scheinen immer Glück zu haben, alles, was Sie anfassen, wird erfolgreich.

Andere wiederum tun sich unfassbar schwer mit Entscheidungen. Selbst eine Bestellung im Restaurant kann für sie zur Qual werden, denn es könnte ja sein, dass sie das leckerste Essen verpassen, weil sie sich für ein anderes entschieden haben. Schwerwiegende Entscheidungen mutieren zu einem Alptraum. Sie zerdenken alles bis ins letzte Detail, können aber nicht zum Schluss kommen. Am liebsten würden sie gar keine Entscheidung treffen. Und zwischen diesen beiden Gruppen gibt es zahlreiche Graustufen.

Was unterscheidet die eine von der anderen Gruppe? Was ist es, dass die einen sich schnell entscheiden können, während sich die anderen so schwer tun?

Es gibt anderthalb Gründe dafür, warum sich viele nicht schnell und sicher entscheiden können. Der halbe Grund ist, dass diese Menschen in der Regel im Mangel leben. Sie besitzen ein Mangelbewusstsein, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie sind ständig in der Angst, Fehler zu begehen, sie sind in der Angst, dass es ihnen schlecht gehen könnte, sie sind in der Angst, sich nur für das zweit- oder drittbeste zu entscheiden, statt für das Beste, was sie gern hätten. Sie sind in der Angst vor Konsequenzen, sie leben in der Angst des Scheiterns, sie leben in dem Bewusstsein, es könnte für sie nicht genug da sein.

Warum ist das nur ein halber Grund? Ganz einfach: weil Menschen, die sich schnell entscheiden können, unter Umständen auch im Mangel leben können, auch wenn das nicht ganz so ausgeprägt ist. Sie leben in der Angst, dass das Angebot, was immer es auch sein mag, nicht mehr für sie da ist, wenn sie länger überlegen. Dass ein anderer es ihnen weggeschnappt hat. Diese Menschen treffen mitunter übereilte Entscheidungen, die ihnen ebenfalls nicht zum Vorteil gereichen. Das trifft jedoch nicht auf alle zu.

Doch es gibt einen Hauptgrund, der diese beiden Gruppen wirklich unterscheidet: die Intuition. Intuition ist eines der mächtigsten Instrumente für Erfolg. Und daher ist es wichtig, dass Sie lernen, Ihre Intuition zu spüren, zu stärken und ihr zu vertrauen.

Doch was ist überhaupt Intuition?

Wenn Sie das bei Wikipedia nachlesen, dann können Sie sich mit den Erklärungen über Stunden und Tage beschäftigen. Ich mache es kurz:

Intuition ist die Stimme Ihres Herzens, die Stimme Ihrer eigenen inneren Führung, Ihres höheren Selbst. Diese Stimme, die Sie in Ihrem Leben führen möchte, spricht ständig zu Ihnen. Als Sie noch sehr klein waren, hatten Sie einen sehr guten Zugang zu ihr.

Viele Menschen haben diesen Zugang über die Jahre leider verloren, meist, weil sie in einem Umfeld groß geworden sind, das sie in dieser Art der Kommunikation nicht unterstützt hat. Vielleicht wurde es sogar ins Lächerliche gezogen. Dadurch verliert man das Vertrauen in die Stimme seines Herzens und versucht sie durch den Verstand zu ersetzen.

Ob Sie es wollen oder nicht, ob Sie es glauben oder nicht: Diese Stimme ist immer da und versucht Sie immer zu erreichen. Doch leider schlagen die meisten ihr die Tür vor der Nase zu. „Ich muss zur Arbeit, keine Zeit, ich muss mich um die Kinder kümmern, ich muss zum Sport, ich muss kochen, ich muss ins Bett“, und so weiter.

Zunächst mal haben Sie nicht zu wenig Zeit. Sie haben genauso viel Zeit wie alle anderen Menschen auf der Welt – nämlich 24 Stunden pro Tag. Wie Sie diesen Tag füllen, ob Sie Sinnvolles tun oder Ihre Zeit verplempern, das ist Ihre Entscheidung und Ihre Verantwortung. Womit wir schon wieder bei der Entscheidung wären. 🙂

Sie können lernen, diese Stimme noch besser wahrzunehmen und mit ihr besser zu kommunizieren. Die Voraussetzungen hierfür sind: Sie müssen es wollen und Sie müssen sich aktiv bemühen. Mehr braucht es dafür nicht. Sie müssen kein teures Abo kaufen, sie müssen sich nicht über ein Jahr verpflichten, Sie brauchen dafür keinen Psychologen, der Sie nur Zeit kostet… Sie müssen nur wollen und beginnen.

Zwei Hürden gilt es dabei zu überwinden: Sie sollten Ihren Verstand weitestgehend ausschalten, daher ist Meditation sehr, sehr förderlich und Sie werden lernen müssen, Ihre innere Stimme nicht mit Ihrem zu Ego verwechseln. Das ist tatsächlich die größte Herausforderung.

Dieser Beitrag ist für mich der schwierigste von allen, nicht weil Intuition für mich so schwierig wäre, sondern weil Intuition für mich so leicht ist. Wie soll ich anderen Menschen etwas erklären, von dem ich nicht weiß, wie es geht, weil ich es ganz automatisch seit Jahrzehnten mache? Ich schreibe automatisch auf meiner Tastatur, aber wenn mich einer fragt, wo die einzelnen Tasten sind, muss ich angestrengt darüber nachdenken.

Nach Rüdiger Schache und seinem Buch „Die Wahrheit“ gibt es vier unterschiedliche Typen der Wahrnehmung:

Es gibt den misstrauischen, aber offenen Typ, der fragt, aber gleichzeitig festlegt, was er als Antwort überhaupt akzeptieren würde.
Vermutlich gehören Sie zu den Menschen, die erstmal gar nichts glauben, außer den Wissenschaftlern und Beweisen. Antworten von Ihrer höheren Führung nutzen Ihnen jedoch nur dann, wenn Sie auch daran glauben. Glauben im Sinne von „sicher wissen, dass es kein Zufall ist“. Es gibt übrigens überhaupt keine Zufälle. Das Wort Zufall wurde erfunden, um Sie glauben zu lassen, dass Sie nicht alles beeinflussen können. Denken Sie mal darüber nach. Sie können alles beeinflussen, Sie müssen sich nur wieder erinnern.
Der erste Schritt für Sie wäre, zu definieren, ab wann etwas für Sie kein „Zufall“ mehr ist. Mit welcher Häufigkeit müsste ein Signal kommen, dass Sie es akzeptieren können? Dreimal? Fünfmal? Innerhalb einer Stunde? Eines Tages? Unter welchen Umständen würden Sie sagen, dass es kein Zufall mehr ist. Legen Sie das fest und senden Sie damit Ihre Frage ab.
Dieser Typ hat es am schwersten, in seine Intuition zu kommen, weil er zum einen viele Zweifel hat, lieber dem Verstand vertraut, diesem sehr trügerischen Gesellen und zum anderen, weil er sich mehr anstrengen muss als die anderen Typen, zumal er möglicherweise einen Zeitraum festlegt, der länger ist als notwendig. Ungünstig, wenn man sehr schnell eine Antwort benötigt.

Es gibt den Kontrolltyp, der fragt und festlegt, auf welchem Kanal er die Antwort erhalten will.
Vielleicht wissen oder glauben Sie bereits, dass Ihre höhere Führung auf Ihre Fragen reagiert. Aber Sie kennen auch Fälle, in denen Sie sich geirrt haben, etwas nicht verstanden oder fehlgedeutet haben – oder in denen Sie fälschlicherweise dachten, Sie hätten ein Signal empfangen. Sie trauen damit Ihrer höheren Führung noch nicht hinreichend und müssen Vertrauen gewinnen.
Auf welchem Weg müsste eine Antwort kommen, damit Ihr Verstand sie akzeptieren könnte? Sie könnten hier definieren, dass eine Antwort von einem anderen Menschen unaufgefordert kommt oder dass Sie selbst darauf stoßen, wenn Sie nicht damit rechnen.

Es gibt den Forschertyp, der Fragen hat und gleichzeitig wissen will, auf welchen Wegen sich Antworten im Leben zeigen können.
Wenn Sie zu denen gehören, die gern Dinge erforschen und verstehen wollen, könnte Ihre Lösung darin liegen, möglichst viele verschiedene Zeichen zu einer Frage anzufordern und zu bekommen.
Stellen Sie sich vor, wie es sich für Sie anfühlen müsste, damit Sie sicher wissen, dass diese Antwort von Ihrer höheren Führung stammt.

Und es gibt den Vertrauenstyp. Der schickt seine Fragen ab und überlässt den Rest dem Universum.
Dieser Typ hat Gottvertrauen und hat es am leichtesten, weil er erstens weiß, dass er die richtigen Antworten erhält, und weil er zweitens eigentlich gar nichts mehr dafür tun muss. Das Universum bekommt auch keinerlei Einschränkungen, auf welchem Weg die Antwort kommen muss. Dieser Typ weiß, dass sie kommt, dass sie schnell kommt und dass sie immer richtig ist, auch wenn sie für den Verstand falsch wirkt. Zu diesem Typ gehöre ich.  Das haben Sie schon vermutet, oder? 🙂

Kommen wir nochmal auf den Zufall zu sprechen.

Solange Ihr Verstand darauf programmiert ist, dass ein Ereignis, für das man keine Erklärung findet, Zufall ist, wirft der Verstand es innerlich in den Mülleiner. Dadurch werden Sie phantastischer Möglichkeiten beraubt. Unser Verstand wird niemals in der Lage sein, alle Eventualitäten des Lebens zu berücksichtigen, unsere innere Führung sehr wohl. Daher ist es nicht clever, dem Verstand zu trauen.

Was ist überhaupt Verstand? Verstand wird von unterschiedlichen Schriftstellern und Philosophen unterschiedlich definiert, teilweise so unverständlich (z. B. von Kant, den ich eigentlich schätze), dass man sich fragen muss, ob er das selber noch verstanden hat, was er da schrieb. Daher meine kurze, prägnante Definition: Verstand ist die Fähigkeit des Menschen zu denken und zu urteilen.

Damit haben wir schon das erste Problem: Die Fähigkeit des Denkens entwickelt sich mit den Jahren. Ein zehnjähriges Kind wird also weniger Fähigkeit im Denken haben als ein Erwachsener. Urteile lassen sich nur fällen, wenn man bereits Erfahrungen gesammelt hat. Das Zehnjährige hat davon aber weniger gesammelt als der Erwachsene. Sollte das Kind demnach gar keine Entscheidung treffen können? Das können wir jetzt übertragen auf den 30-jährigen gegenüber dem 50-jährigen und so weiter. An wem wollen Sie sich messen? An Einstein? DER hat seine physikalischen Ideen „eingegeben“ bekommen. Die kamen nicht aus dem Verstand. Tja, was nun?

Keine Frage, es ist gut, einen funktionierenden Verstand zu haben, denn die beste Hardware läuft nicht, wenn die Software nicht funktioniert, aber Sie sollten ihn an der passenden Stelle einsetzen!

Entscheidungen sollten immer aus dem Bauch heraus (die innere Stimme) getroffen werden, der Verstand sorgt dann für die Umsetzung. Sehr viele Menschen machen es genau umgekehrt und wundern sich dann, wenn ihr Leben nicht läuft.

Also zurück zum Zufall: Es gibt ihn nicht. Vergessen Sie es. Verbannen Sie dieses Wort aus Ihrem Wortschatz. Ein für alle Mal. Denn wenn Sie an den Zufall glauben, vergeben Sie die Chance, zu entdecken, was sich hinter dem scheinbaren Zufall verbirgt. Wenn Sie für sich beschließen, dass nichts in Ihrem Leben auf Zufall beruht, sondern alles mit allem zusammen hängt, auch wenn Sie es nicht sofort erkennen können, aktivieren Sie Ihre Wahrnehmung.

Wer jetzt verzweifelt versucht, Gründe zu finden, dass es doch Zufälle gibt, der kommt meist mit Unfällen daher. „Ich war nicht schuld, sondern der andere. Es war Zufall, dass es mich getroffen hat“, und so weiter. Und ich antworte Ihnen: „Nein, es war kein Zufall, es musste so sein.“

Einer meiner Kunden ist Unfallchirurg in einer Klinik. Der bekommt ständig die schlimmsten Fälle auf den Tisch und muss nicht selten Leben retten. Der sagte mal zu mir: „Alle Unfälle sind angemeldet. Die sind kein Zufall!“ Und ich wusste, was er meinte.

Als ich damals meinen schweren Unfall hatte, war ich „fällig“! Und wie! Ich habe diesen Unfall gebraucht, um wach zu werden. Weil meine Seele es nicht mehr ausgehalten hat, dass ich sie und ihre Bedürfnisse ständig ignorierte. Mit Krankheiten konnte sie mir nicht kommen. Die habe ich mit der Kraft meines Geistes einfach weggeschoben und so weiter gemacht. Meine Seele hatte alles versucht. Mein Unfall war ihr letzter Ausweg. Und er musste so schlimm sein, dass ich zwischen Leben und Sterben war. Erfreulicherweise hatte ich so schlimme Verletzungen, dass ich im Krankenhaus viel Gelegenheit hatte, ins Fühlen zu gehen.

Heute werde ich keinen Unfall mehr haben, weil ich ihn nicht mehr brauche. Das weiß ich einfach. Also lassen wir das jetzt mal endgültig mit dem Zufall, okay? Sie tun sich leichter ohne.

Achten Sie vielmehr auf Ihre Wahrnehmung! Schärfen Sie Ihre Sinne. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten damit, weil sie in die Stille gehen müssten. Stattdessen plappern sie zu laut – in ihrem Kopf und mit ihrem Mund. Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit Ihrem Partner oder der Partnerin in den Wald. Was tun Sie? Reden? Vermutlich. Wenn Sie einen Partner haben, der Stille und Schweigen nicht gut aushält, gehen Sie alleine in den Wald. Gehen! Nicht radeln, nicht joggen, nicht walken, nicht mit verzerrtem Gesicht.

Gehen Sie und konzentrieren Sie sich auf den Wald. Bleiben Sie zwischendurch stehen und schauen in die Baumwipfel. Sind die ruhig, dann ist es windstill oder bewegen sie sich mit dem Wind? Atmen Sie tief ein. Können Sie den Waldboden riechen, das Moos, den Harz der Bäume und die Nadeln? Umarmen Sie einen großen, alten Baum. Was spüren Sie? Fangen Ihre Hände an zu kribbeln? Beruhigen sich Puls und Herzschlag? Reiben Sie Ihre Hände an den Fichtennadeln und nehmen Sie den intensiven Duft mit Ihrer Nase auf. Ist es Frühjahr, dann können Sie die jungen Fichtennadeln, die ganz hellgrün leuchten, abpflücken und essen. Wie schmecken sie? Setzen Sie sich auf einen Baumstumpf oder lehnen Sie sich so an einen Baum, dass Sie etwas gegen die Sonne blicken. Sehen Sie die winzigen Insekten?

Schauen Sie auf den Waldboden und vertiefen sich in die Spinne, die dort langläuft auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Nehmen Sie so viel wahr, wie Sie können und lassen Sie sich Zeit dabei. Genießen Sie! Sie werden auf diese Art und Weise nicht nur Ihre Wahrnehmung schärfen, sondern für Körper, Geist und Seele etwas besonders Gutes getan haben.

Das war eine verhältnismäßig leichte Übung. Neuer Schwierigkeitsgrad: Gehen Sie allein in ein Café. Sie schalten Ihr Smartphone aus und stecken es tief in Ihre Tasche. Dann setzen Sie sich auf einen Platz, der Ihnen behagt, aber den Blick auf Ihre Mitmenschen freigibt. Was sehen Sie? Vermutlich vor allem Menschen, die in Ihre Smartphones starren. So haben Sie bis vor wenigen Minuten auch noch ausgesehen.

Entspannen Sie sich und nehmen Sie den Stuhl wahr, auf dem Sie sitzen. Ist er bequem? Und wenn nein, wo nicht? Scannen Sie die Bedienung und die anderen Gäste, aber ohne zu starren. Nehmen Sie sie wahr ohne zu beurteilen. Was sehen Sie? Sehen Sie ein Paar, das sich gegenübersitzt und nicht miteinander redet? Sehen Sie eine Mutter, die angestrengt in ihr Handy starrt, während ihr Kind Aufmerksamkeit braucht, aber nicht bekommt? Sehen Sie zwei Verliebte? Nehmen Sie alles war, was Sie sehen, auch den Duft im Raum. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Getränk und Ihr Essen, falls Sie welches bestellt haben. Lassen Sie Ihren Geschmacksnerven Zeit. Wenn Sie ein Wasser trinken, versuchen Sie dieses Wasser zu vergleichen mit dem, das Sie üblicherweise trinken. Schmeckt es härter? Weicher? Metallischer?

Konzentrieren Sie sich im Lokal auf Ihren Atem und atmen Sie bewusst. Ich erwähnte schon an anderer Stelle, dass die meisten Menschen falsch atmen. Wenn Sie korrekt atmen, sodass Ihr Körper mehr davon hat als nur zu überleben, dann atmen Sie zwei Sekunden tief in den Bauch, der sich dabei nach vorne wölbt. Und Sie atmen fünf Sekunden wieder aus, wobei der Bauch wieder flach wird. Die meisten Menschen kommen nicht mal in den Bauch, sondern bleiben im Brustkorb irgendwo stecken. Sie können mit richtigem Atmen auch vieles heilen (was ich an anderer Stelle noch vertiefe).

Für viele Menschen ist das eine ganz schwere Übung, weil sie nicht allein irgendwo sitzen mögen und schon gar nicht ohne Smartphone. Sie kommen sich dann komisch vor. Nun, ich finde es höchst bedenklich, nicht alleine irgendwo sitzen zu können und noch bedenklicher, wenn man dafür auch noch das Handy braucht, um da wie paralysiert reinzustarren. Es ist völlig in Ordnung, ein Handy zu haben, aber die Masse ist süchtig nach dem Ding. Sie könnten ebenso Alkohol in Massen in sich reinschütten oder sich Koks reinziehen – es ist dasselbe. Es macht gar keinen Unterschied.

Wenn Sie Ihre innere Stimme hören wollen, müssen Sie hinhören. Dazu müssen Sie leise werden und Ihre Umgebung auch.

Wenn Sie Zeichen sehen wollen, müssen Sie langsamer werden und achtsam, sonst werden Sie sie übersehen. Übung macht hier übrigens den Meister wie bei allen Dingen im Leben. Je mehr Sie sich darauf einlassen, umso leichter wird es Ihnen fallen.

Was eine Herausforderung ist, ist die Unterscheidung zwischen Innerer Stimme und Ego. Je kleiner Ihr Selbstwert, umso größer ist Ihr Ego. Sie treffen dann Entscheidungen nicht aus dem Verstand heraus, aber auch nicht aus dem Bauchgefühl… Ihr Ego spielt Ihnen einen Streich. Ich versuche, Ihnen anhand einiger Beispiele den Unterschied klarzumachen. Wenn Sie Entscheidungen treffen müssen, und Sie haben noch nicht genügend Vertrauen in sich, fangen Sie bei kleinen Dingen an, die Sie üben. Hier die Beispiele:

Stellen Sie sich vor, Sie sind Student (der Einfachheit und wegen der besseren Lesbarkeit nehme ich nur die männliche Form) und lernen für eine Prüfung. Einer Ihrer Freunde ruft an und fragt Sie, ob Sie Lust haben, bei dem schönen Wetter an die Isar zu fahren. Sie sind innerlich zerrissen – einerseits müssen Sie lernen, sonst läuft die Prüfung nicht gut, andererseits haben Sie richtig Lust, in die Sonne zu gehen und mit Ihrem Freund etwas zu chillen.

Fühlen Sie in sich hinein: Spüren Sie, dass Sie für heute ohnehin schon viel getan haben, dass Ihnen eine Pause und frische Luft gut tut? Hier meldet sich die Seele. Dann machen Sie das Buch zu und gehen.

Oder spüren Sie, dass Sie ein bisschen ein schlechtes Gewissen bekommen hinsichtlich des Lernens, aber froh über Ablenkung durch Ihren Freund sind? Hier meldet sich Ihr Ego, das den Spaß dem Lernen vorzieht und Ihnen eine schnelle Befriedigung suggeriert. Verschieben Sie Ihren Freund und lernen Sie weiter.

Oder spüren Sie, dass es Ihnen gut täte, eine Pause zu machen, weil Sie schon viel getan haben, dass Sie aber noch weiter lernen möchten, weil Sie eine super Prüfung ablegen oder der Beste sein wollen? Hier meldet sich ebenfalls Ihr Ego, aber hallo! Machen Sie Ihr Buch zu und sehen Sie zu, dass Sie rauskommen, bevor Sie irgendwann an Ihrem Ehrgeiz verbrennen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind schüchtern und unsicher im Umgang mit anderen. Alleine wegzugehen, käme Ihnen nie in den Sinn, Sie haben Angst vor Ablehnung und trauen sich vieles nicht zu. Sie haben Ihr Abi in der Tasche und Ihre Berufsberaterin hat sie gedrängt, unbedingt einen längeren Auslandsaufenthalt zu absolvieren. 🙂 Sie sind innerlich zerrissen. Einerseits wäre das schon irgendwie cool, viele andere machen das auch, andererseits wollen Sie alleine nicht fahren. Wenn einer Ihrer Freunde mitkäme vielleicht, aber die haben andere Pläne.

Spüren Sie in sich hinein: Finden Sie den Auslandsaufenthalt cool und würden Sie ihn machen wollen, weil alle anderen es auch machen. Darüber hinaus fühlt es sich aber – noch – nicht passend an? Dann ist es Ihr Ego, weil Sie dazugehören und nicht als uncool gelten wollen. Die meisten Menschen wollen einem „Club“ angehören, nur um dabei zu sein, um anerkannt und gemocht zu werden, vielleicht auch, um sich wichtig zu fühlen. In Wirklichkeit ist es jedoch nicht ihr „Club“. Dann lassen Sie es und verbringen Sie Ihre Zeit anderweitig sinnvoll.

Oder spüren Sie tief in sich drin, dass es eine aufregende Sache wäre, die Sie spannend finden, vor der Sie aber Angst haben, weil Sie nicht hinreichend einschätzen können, was auf Sie zukommt? Das sind Ego und Verstand, die in Ihnen einen Kinofilm ablaufen lassen, der gar nicht Ihrer sein muss. Überwinden Sie Ihre Angst, springen Sie über Ihren Schatten und suchen Sie sich ein spannendes Land, ein interessantes Projekt und fahren Sie los! Wenn Sie wiederkommen werden Sie ein anderer sein und es nie bereut haben. Ich habe vieles in meinem Leben lernen dürfen. Eine der wichtigsten Lektionen davon war, sich niemals von einer Kleinigkeit (Ängste z. B.) von etwas Großem abhalten zu lassen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind schon im Job. Sie verdienen nicht schlecht, vergleichsweise sogar gut, haben einen kompetenten Chef, der Ihnen viel Freiheit lässt, und im Grunde auch nette Kollegen. Sie müssen sich auf der Arbeit nicht ärgern, Sie schaffen gut Ihr Pensum und die Zielvorgaben und eigentlich wäre alles in bester Ordnung. Wenn da nicht eine Sache wäre: Sie haben das Gefühl, dass die Arbeit, die Sie da machen, Sie nicht auf Dauer glücklich machen wird. Sie wissen auch nicht, was genau für Sie besser wäre, aber tief im Innern spüren Sie: Das ist nichts für sehr lange. Sie sind innerlich zerrissen. Einerseits stehen Sie im Vergleich zu Ihren Freunden oder Ihrer Altersklasse finanziell sehr gut da mit Ihrem Job, Sie können sich einiges leisten, was Ihnen wichtig ist, denn Sie reisen gern und haben gern ein schönes Leben. Andererseits merken Sie, dass diese Art der Arbeit nicht Ihre Erfüllung ist. Spüren Sie in sich hinein:

Stellen Sie sich vor, Sie machen in zehn Jahren noch den gleichen Job. Wie geht es Ihnen damit? Auch wenn die äußeren Bedingungen nicht mehr so gut sind? Machen Sie ihn in zehn Jahren immer noch gern? Sagt Ihre Seele noch ja? Dann machen Sie ihn weiter und genießen Ihr Leben.

Oder sträubt sich alles in Ihnen, die gleiche Arbeit, die keine Herausforderung darstellt, weiterzumachen? Trotz netten Umfelds? Dann hören Sie auf Ihre Seele, entscheiden Sie sich, diese Arbeit zu beenden, aber nutzen Sie Ihren Verstand, um das Passende zu finden.

Oder ist da immer die Stimme in Ihrem Kopf, die Ihnen sagt, Sie verdienen gutes Geld, so einen Chef zu bekommen, ist nicht selbstverständlich und die Kollegen sind auch prima. Das wirft man nicht weg? Hier melden sich Ego und Verstand, die Ihnen Mangel signalisieren, der nur in Ihrem Kopf ist, und beide wollen Sie aufhalten, sich zu entfalten, während Ihre Seele schon Hilfe schreit. Meist werden Ego und Verstand noch unterstützt durch Ihr Umfeld, das ebenfalls geprägt ist durch Ängste, Mangelbewusstsein und Verstand.

In diesem Fall kann ich Ihnen versichern, dass sich Ihre Bedingungen im Job ändern werden. Sie werden entweder einen neuen Chef bekommen, der die Zügel anzieht, einen Kollegen, der Ihnen das Leben schwer macht, die Firma wird aufgekauft und Sie werden entlassen, oder anderes. Ganz sicher! Stellen Sie also Ihr nervtötendes Ego auf lautlos, verlassen Sie die Firma, bevor es zu spät ist, aber gut vorbereitet.

Es gibt noch vieles, was Sie tun können, um Ihre Intuition zu stärken – den Körper entgiften (kommt in einem späteren Beitrag), die Chakren reinigen und die passende Ernährung wählen. Ernährung ist ein Thema, dem ich mich später widme, aber ich möchte zum Abschluss hier noch einige Bemerkungen machen:

Je spiritueller und intuitiver Menschen werden, umso weniger vertragen sie tierische Produkte. Im Umkehrschluss heißt das, je weniger tierische Produkte Sie zu sich nehmen, umso besser wird Ihre Intuition. Das gleiche gilt für Getreide, insbesondere Weizen. Alkohol und Nikotin stören ebenfalls Ihre Intuition erheblich. Und Sie sollten ausschließlich Bioprodukte aus dem Bioladen essen, um den Giftcocktail, den Sie täglich zu sich nehmen, nicht unnötig zu steigern.

Es gibt ein wunderbares Buch von Doreen Virtue und Robert Reeves „Nähre Deine Intuition“, die sich ausführlich mit dem Thema Intuition und Nahrung auseinander setzen. Ich liebe Doreens Bücher und hatte das Vergnügen, sie selbst einmal persönlich kennen zu lernen. Sie ist Psychotherapeutin und ein ganz besonderer Mensch. Es gibt Hunderte spiritueller Autoren, die stets klug daher schwätzen, und wenn man ihnen begegnet, denkt man, man traut seinen eigenen Augen nicht. Ich nenne sie die Pseudo-Spirituellen. Doreen war hier eine erfreuliche Ausnahme.

Intuition kann übrigens Leben retten. Hierzu habe ich ein eigenes Beispiel. Seit unserem Umzug vom Münchner Süden in das Freisinger Hinterland muss ich, wo immer ich auch hinfahren möchte, durch Wald. Allein für meine Fahrt ins Büro durchquere ich etwa 10 Kilometer Wald mit dem ganzen Wildwechsel, der damit einhergeht – und Wild haben wir reichlich. Hasen, Füchse, Rehe, Igel, Wildschweine, Greifvögel, Eulen … in der ersten Zeit sah ich diese Tiere ständig. Vor allem kreuzten Feldhasen, Greifvögel und Rehe meine Wege.

Ich war in einer permanenten Anspannung beim Fahren, denn die Vorstellung, ein Tier totzufahren, kam einem Alptraum gleich. Dann erinnerte ich mich an die Devas der Pflanzenwelt; die Devas sind deren Geistwesen. Wer das für Blödsinn hält, ist herzlich eingeladen, das Buch „Der spirituelle Garten“ von Ellen Vande Visse, einer überhaupt nicht spirituellen Frau zu lesen. 🙂 Oder er googelt mal die Findhorn-Gärten und die Findhorn-Gemeinschaft.

Jedenfalls dachte ich mir, dass es einen Versuch wert wäre, vor jeder Fahrt die Devas anzusprechen und sie zu bitten, auf ihre Tiere aufzupassen, damit wir alle wohlbehalten nach Hause kämen. (Der Wortlaut wohlbehalten ist hier wichtig!) Das funktionierte hervorragend, und wenn ich nun Tiere sah, während ich unterwegs war, dann nur in der Ferne.

Eines Tages fuhr ich in der Dämmerung nach Hause. Meine innere Führung warnte mich, dass ich langsam fahren sollte. Ich wunderte mich etwas, nahm aber Geschwindigkeit raus und fuhr nur noch etwa 40 km/h statt 70 oder sogar 90, wie es andere bisweilen machen. Ich bog um die Kurve – und dann standen sie da: drei Rehe, mitten auf der Fahrbahn und schauten. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich hier mit 70 Sachen reingerauscht wäre. So konnte ich abbremsen und kam sofort zum Stehen, ohne dass jemand zu Schaden kam oder meine Sachen durchs Auto flogen.

Die Rehe standen übrigens noch ein paar Augenblicke dort und schauten mich an. Erst als ich vorsichtig aus dem Fahrzeug stieg, traten sie langsam den Rückzug in den Wald an. Ich bedankte mich bei allen und fuhr nach Hause. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig innere Führung sein kann.

Innere Führung kann etwas sehr beruhigendes haben, auf das man sich in schwierigen Situationen zurück besinnen kann. Ich war einmal eingeladen bei einem Menschen, der in einer sehr ländlichen Gegend wohnte, in der ich mich nicht mal annähernd auskannte. Den Weg zu ihm im Hellen fand ich gut, auf der Rückfahrt war es stockdunkel und ich verfuhr mich.

Ich habe kein Navi, und ich will auch keines. Jedenfalls stand ich plötzlich auf einem Feld. Es gab keinen Mond, keine Laternen in der Umgebung, ich hatte keine Ahnung, wo ich war… Mein Adrenalinspiegel stieg, das Herz klopfte, und ich dachte nur „sch…!“ Dann schloss ich die Augen, atmete tief ein und aus, beruhigte Puls und Herzschlag und verband mich mit der geistigen Welt. Ich bat um Hilfe. Die kam prompt.

Ich fuhr rückwärts bis zu einer Wendemöglichkeit und spürte in mich hinein. Ab da führte mich meine innere Stimme. Ich musste noch etliche Entscheidungen treffen hinsichtlich des Abbiegens an Weggabelungen, dann kam das erste Straßenschild, mit dem ich etwas anfangen konnte und fuhr ab da entspannt nach Hause.

Fangen Sie an, Ihre Intuition zu stärken, bleiben Sie am Ball und lassen Sie sich nicht entmutigen. Es gibt viele Möglichkeiten, Intuition zu üben. Hier sind ein paar Beispiele: Wenn Sie auf einen Parkplatz fahren (z. B. bei einem Supermarkt), schweifen Sie mit einem kurzen Blick über die Autos und stellen sich spontan (laut!) die Frage, wie viele Fahrzeuge da stehen. Nicht zählen, einfach eine Zahl sagen. Erst dann zählen Sie. Mit der Zeit werden Sie immer treffsicherer sein. Diese Art der Übung können Sie auf vieles andere auch übertragen: Anzahl der Personen in einem Lokal, Anzahl der Fahrzeuge in einer Straße, Anzahl der Bücher in einem Regal, usw.

Sie werden sehen, dass Sie immer sicherer werden. Irgendwann ist immer das erste Mal. Bevor Sie laufen konnten, sind Sie etliche Male hingefallen (Kinder stört das übrigens gar nicht, sie machen einfach weiter, weil sie nicht darüber nachdenken, dass hinfallen „schlecht“ sein könnte, denn sie haben ihr Ziel im Fokus.), Sie haben irgendwann angefangen zu schreiben oder zu rechnen und mussten das über Jahre üben. So ist das auch mit der Intuition, nur dass Sie viel schneller Fortschritte machen als in der Mathematik. Versprochen! Also, los geht‘s! Und viel Spaß auf dieser Reise!

 

Bildnachweis: NRThaele – pixabay.com

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