Kaufmann für Marketingkommunikation

Kaufmann für MarketingkommunikationEin Ausbildungsberuf, den es noch gar nicht so lange gibt: Erst 2006 löste er das bisherige Berufsbild des Werbekaufmanns ab. Dies wurde notwendig, da sich die Werbebranche in den vergangenen Jahren grundlegend verändert hatte. Neben den klassischen Werbemedien wie TV, Print, Außenwerbung, Radio, Kino usw. wurden neue Geschäftsfelder entwickelt, die von Agenturen, Agenturverbänden und der Branche unter dem Begriff der Kommunikation zusammengefasst werden. Es geht heute also um mehr als nur Werbung, denn unter dem Begriff „Marketingkommunikation“ wird der aufeinander abgestimmte und somit effiziente Einsatz von Kommunikationsmitteln verstanden.

Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsbetriebe bevorzugen in über 80 % der Fälle Bewerber mit allgemeiner Hochschulreife oder vergleichbarer Qualifikation. Bei überdurchschnittlichen Leistungen kann die Ausbildungszeit auf Antrag des Arbeitgebers bei der IHK um bis zu 12 Monate verkürzt werden, die Regelverkürzung liegt allerdings bei sechs Monaten. Während dieser dualen Ausbildung lernen die Azubis alles was sie für ihr späteres Tätigkeitsfeld benötigen: Hierzu gehören vielfältige Aktionen der Verkaufsförderung, die Beteiligung an Messen und Ausstellungen, Einsatz von Werbeartikeln, Sponsoring und Event, Telefonmarketing und Öffentlichkeitsarbeit (PR). Sie beraten Kunden, beobachten und analysieren Märkte und entwickeln auf Grundlage der Ergebnisse Kommunikationskonzepte für größere Kampagnen und Einzelmaßnahmen. Dabei steuern sie die gesamte Umsetzung der Maßnahmen, organisieren und kontrollieren die kreative Arbeit sowie das Budget und die Herstellungsprozesse, planen den Einsatz der verschiedenen Medien und sichern die Qualität der erbrachten Leistungen.

Kaufleute für Marketingkommunikation sind hauptsächlich bei Agenturen, Beratungsunternehmen und Dienstleistern beschäftigt sowie in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und öffentlichen Institutionen tätig. Die Ausbildung findet in der Regel jedoch eher in den Agenturen statt. Da viele der Arbeitgeber im internationalen Rahmen operieren, sind Fremdsprachenkenntnisse wichtig – fließendes Englisch wird in den meisten Ausbildungsberufen in der Wirtschaft heute ohnehin meist vorausgesetzt. Weitere Kompetenzen in diesem abwechslungsreichen Ausbildungsberuf sind Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Belastbarkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit.

Die Anforderungen an die Azubis und späteren Arbeitnehmer sind hoch, der Verdienst vergleichsweise auch! Die Ausbildungsvergütung richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen und beträgt im

1. Ausbildungsjahr:   484 – 775 Euro
2. Ausbildungsjahr:   523 – 835 Euro
3. Ausbildungsjahr:   627 – 901 Euro

Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit je nach Tarifvertrag etwa zwischen 2.450 und 2.630 Euro brutto monatlich und ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt. Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Zudem können regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auftreten.

Die Weiterentwicklungen im Bereich Marketingstrategien und Veränderungen im Kundenverhalten sind Herausforderungen, auf die sich Kaufleute für Marketingkommunikation nicht nur immer wieder neu einstellen, sondern die sie auch aktiv begleiten müssen. Daher sind die Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf sehr gut; empfehlenswert sind hier z.B. der Fachkaufmann für Marketing oder für Werbung und Kommunikation, der Betriebswirt (staatlich geprüft) – Marketing-Kommunikation und der Marketingfachwirt. Wer eine Hochschulzugangsberechtigung besitzt, kann nach der Ausbildung studieren und einen Bachelorabschluss in spannenden Studiengängen erwerben.

Quellen:
Bundesagentur für Arbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
IHK Frankfurt/Main
Bildnachweis: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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